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LATEX-ALLERGIE
Leitfaden für Patienten mit allergischem Krankheitsbild
AUSZUG aus: Leitfaden für Patienten mit allergischem Krankheitsbild
Übersetzung aus dem Englischen
LATEX-ALLERGIE (Allergie auf natürlichen Latex)
Der vorliegende Leitfaden wurde vom Kanadischen Verband für Allergologie und Klinische Immunologie (CSACI) erstellt.
Der CSACI wurde hierbei unterstützt von der Task Force on Latex Allergies of the Medical Devices Bureau of Health, Canada (Fachabteilung für den Bereich Latex-Allergien in der medizinischen Gesundheitsbehörde Kanadas).
Was ist eine „Latex-Allergie“?
Eine „Latex-Allergie“ ist eine Allergie auf Produkte, die aus natürlichem Latex hergestellt wurden.
Die auf der Basis des natürlichen Latex hergestellten Produkte enthalten in der Regel eine Reihe von chemischen Zusätzen. Einige Leute reagieren nicht auf den natürlichen Latex selbst, sondern auf die chemischen Zusätze, die in aus natürlichem Latex hergestellten Produkten nachweisbar sind. Ihr Allergologe kann feststellen, auf welche Allergene Sie reagieren.
Menschen mit einer Latex-Allergie reagieren auf die Proteine des Gummibaums, und diese sind auch in auf Latexbasis hergestellten Produkten immer noch enthalten.
Sollten Sie auf chemische Substanzen reagieren, werden Sie wahrscheinlich eine sog. „Gummiallergie“ haben. In diesem Falle sollten Sie sich wegen weiterer Tests an Ihren Dermatologen wenden.Sind bestimmte Gruppen besonders gefährdet, eine Latex-Allergie zu entwickeln?
Während der vergangenen fünf Jahre hat die Zahl der Menschen mit Latex-Allergie zugenommen, und man geht inzwischen davon aus, dass dies primär auf den Gebrauch von Gummihandschuhen aus natürlichem Latex in ärztlichen und zahnärztlichen Praxen zurückzuführen ist. Das größte Risiko, eine Latex-Allergie zu entwickeln, haben Menschen, die bereits von einer anderen Allergie (wie z.B. Heuschnupfen) betroffen sind und die regelmäßig Produkte benutzen, die auf der Basis des natürlichen Latex hergestellt wurden.
Als besonders gefährdete Risikogruppe werden Menschen eingestuft, die jeden Tag Gummihandschuhe bei der Ausübung ihres Berufes verwenden. Hierzu zählen Ärzte, Krankenschwestern, Zahnärzte, Menschen in anderen zahnmedizinischen Berufen und Zahnarzthelferinnen.
Kinder mit einem bestimmten medizinischen Krankheitsbild (wie z. B. Spina bifida), die zwangsläufig immer wieder mit Produkten in Berührung kommen, die auf der Basis des natürlichen Latex hergestellt wurden, reagieren ebenfalls häufig allergisch auf diesen Stoff.Wie äußert sich eine Latex-Allergie?
Meistens beginnt eine Latex-Allergie beim Gebrauch von Handschuhen auf Latexbasis mit einem Ausschlag auf den Händen. Andere allergische Symptome sind heuschnupfenartige Reaktionen wie juckende und geschwollene Augen, laufende Nase und Niesen.
Manche Patienten entwickeln asthmaähnliche Symptome wie Engegefühl in der Brust, Keuchen, Husten und Kurzatmigkeit. Aber: nicht unbedingt jeder, der beim Gebrauch von Gummihandschuhen mit Hautirritationen auf den Händen reagiert, ist Latex-Allergiker.Wie erkennt man Latex- und Gummi-Allergien?
Risikogefährdete Patienten oder Patienten mit den Symptomen einer möglichen Latex-Allergie sollten sich von einem auf diesem Gebiet spezialisierten Allergologen austesten lassen. Der Prick-Hauttest zur Erkennung von (Latex-)Allergien ist eine sehr genaue und sichere Methode bei der Ermittlung potenzieller Allergiepatienten. Mit anderen Hauttests kann festgestellt werden, ob man allergisch auf natürlichen Latex selbst oder auf die den auf der Basis von natürlichem Latex hergestellten Produkten beigefügten chemischen Zusatzstoffe reagiert.
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L’HÔTELIER
Herbert Schott (2016): L’HÔTELIER
Editions Suzannne Hurter, GenfAUSZUG aus: Marlene Dietrich
Übersetzung aus dem Englischen und Französischen
Die Gegenwart von Marlene Dietrich in Rom blieb natürlich nicht unbemerkt. Die Neuigkeit stand in allen Zeitungen, und die Beiträge über sie waren so positiv und wohlwollend, dass die Filmdiva davon sehr angetan war. Zu ihrer guten Laune trug sicherlich auch bei, dass sie jeden Morgen achtunddreißig rote Baccararosen von einem mysteriösen Verehrer erhielt, dessen Identität sie unbedingt herausfinden wollte.
Sie bat mich, Nachforschungen anzustellen und herauszufinden, wer hinter dieser wahrhaft romantischen Morgengabe steckte. Ich war sicher, dass der Concierge die ideale Person für die Lösung dieses Rätsels war. Er war bekannt für seine Professionalität, seinen Scharfsinn und seinen weitreichenden Bekanntenkreis.
Er ermutigte mich, mit allen Leuten, die bei der Lieferung der Rosen involviert waren, insbesondere aber mit dem Floristen und dem Lieferjungen, zu sprechen. Doch meine Bemühungen liefen ins Leere. Der Florist konnte nur sagen, dass eine unbekannte männliche Person dreihunderttausend Lire bezahlt habe mit dem Auftrag, zwei Wochen lang jeden Tag achtunddreißig Baccararosen bei der Schauspielerin abzugeben.
Aber ich ließ mich nicht entmutigen, denn ich war fest entschlossen, herauszufinden, wer hinter diesem Geheimnis stand. Leider gab es nicht viel, was ich hätte tun können, und mir schwante, dass ich stattdessen geduldig auf einen Fingerzeig des Schicksals warten müsse. Tatsächlich bekam ich eines Tages vom Concierge einen Hinweis, der in die richtige Richtung führte. Ein älterer Herr hatte ihm ein kleines Paket für Madame Dietrich gebracht, und der Concierge schickte ihn dann zu mir, weil er der Meinung war, ich sei die richtige Person, ihr das Päckchen zu überreichen.
Ich schaute dem Mann forschend ins Gesicht, und weil er errötete, kam mir der Verdacht, dass er der anonyme Spender sein könne, den ich so dringend suchte. Ich war entschlossen, mehr über ihn zu erfahren, und lud ihn auf einen Kaffee an der Bar ein. Wir waren ins Gespräch vertieft und dabei, die Gedanken des anderen zu erraten, als Marlene Dietrich aus dem Lift stieg und ihren Auftritt in der Lobby hatte.
Der Rezeptionist, dem ich aufgetragen hatte, mich sofort zu informieren, falls Frau Dietrich erschiene, eilte auf mich zu, worauf ich in die Lobby eilte und Frau Dietrich das Päckchen mit den Worten überreichte: „Ich glaube zu wissen, wer Ihnen jeden Morgen Rosen schickt. Er trinkt gerade einen Kaffee an der Bar. Wenn Sie mir folgen wollen, kann ich Sie bekanntmachen.“ Sie stimmte zu, wollte aber vor der Begegnung mit dem unbekannten Verehrer unbedingt noch das Päckchen öffnen, das – und das habe ich mit eigenen Augen gesehen – ein rotes Höschen enthielt und ein Kärtchen mit den Worten:
„Hotel Adlon Berlin, am 25. August 1938“.
Sie lächelte, und es war offensichtlich, dass sie der Inhalt des Päckchens keineswegs irritierte, sondern dass die rote Unterwäsche sehr angenehme Erinnerungen in ihr geweckt hatte.
Die Begegnung der beiden war ausgesprochen herzlich: Sie fielen sich in die Arme und hielten sich in einer langen und überwältigend liebevollen Umarmung wie zwei „Lovebirds“, die glücklich waren, sich nach sehr langer Zeit endlich wiederzusehen. Marlene Dietrich war so aufgewühlt, dass sie „Emilio, caro mio!“ ausrief.
Was dann passierte, glich einem Filmhappyend: Emilio war entschlossen, die Frau, die das Schicksal ihm nun zum zweiten Mal über den Weg geschickt hatte, bis zu ihrer Abreise nicht mehr zu verlassen. Er nahm sich ein Zimmer auf derselben Etage wie die Schauspielerin und ließ sie nicht mehr aus den Augen. Einen Tag vor ihrer Abreise lud er mich auf einen Drink ein und gestand mir, dass er 1938 eine Affäre mit der Filmgöttin im Hotel Adlon in Berlin gehabt hatte und dass sie in eben dieser Nacht zu seiner Freude ein baccararotes Höschen trug. Sie hatten sich nie wieder gesehen, weil er damals ein verheirateter Mann war und diskret sein musste. Nun war er Witwer, und als er erfahren hatte, dass Marlene in Rom war, hatte er es gewagt, sie zu treffen.
Ich jedenfalls war sehr glücklich, dass mich meine Intuition wieder einmal nicht getrogen hatte.
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SPORTVERLETZUNGEN
Brad Walker (2019): Sportverletzungen
Copress Verlag, GrünwaldAUSZUG aus: Prävention von Sportverletzungen – Einführung
Übersetzung aus dem Amerikanischen
Schätzungen der Zeitschrift Sports Medicine Australia zufolge zieht sich einer von siebzehn Sportlern beim Training bzw. bei der Ausübung seines Lieblingssports eine Verletzung zu. Diese Zahl erhöht sich bei Kontaktsportarten wie zum Beispiel Fußball. Tatsächlich hätten fast 50 Prozent der Verletzungen verhindert werden können.
Eine Steigerung sportlicher Leistungen kann folglich nur mit dem Ziel verbunden sein, sich nicht zu verletzen. Mit den folgenden Tipps und Strategien können Sie Verletzungen vorbeugen. Wenn diese routinemäßig befolgt und richtig umgesetzt werden, kann die Zahl der Sportverletzungen um bis zu 50 Prozent gesenkt werden.
Bitte beachten Sie, dass jede einzelne Technik zur Vorbeugung von Verletzungen nur ein Baustein ist, der dazu beitragen kann, das Verletzungsrisiko insgesamt zu senken. Die besten Ergebnisse werden erreicht, wenn alle Techniken kombiniert angewandt werden nach dem Motto: Vorbeugen ist besser als heilen.
Aufwärmübungen
Aufeinander aufbauende Aufwärmübungen sind ein wesentlicher Teil jeder Übung und jeden Sporttrainings und tragen zur Vermeidung von Sportverletzungen bei. Sie können daher gar nicht hoch genug geschätzt werden.
Effektive Aufwärmübungen beinhalten eine Reihe von Kernelementen, die zusammenwirken und damit die Wahrscheinlichkeit von Sportverletzungen bei körperlichen Aktivitäten reduzieren.
Das Aufwärmen vor körperlichen Aktivitäten hat eine ganze Reihe von Vorteilen, ihr Hauptzweck ist es aber, den Körper und den Geist auf eine größere Belastung vorzubereiten, indem die Kerntemperatur des Körpers durch die Erhöhung der Muskeltemperatur angehoben wird. Die erhöhte Muskeltemperatur macht die Muskeln zudem locker und geschmeidig.
Außerdem steigert das geziele Aufwärmen die Herz- und Atemfrequenz sowie die Durchblutung mit der Folge, dass die für die Muskeltätigkeit wichtige Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen erhöht wird und die Muskeln, Sehnen und Gelenke für die höhere Belastung fit gemacht werden.
Wie sollte das Aufwärmtraining aufgebaut sein?
Das Aufwärmtraining beginnt mit den einfachsten und schonendsten Übungen und wird dynamisch aufgebaut, bis Körper und Geist optimal auf die körperliche Belastung eingestellt sind. In diesem Zustand ist das Verletzungsrisiko am geringsten. Um diesen Zustand zu erreichen, sollte das Aufwärmtraining nach bestimmten Kriterien aufgebaut sein.
Ein effektives und vollständiges Komplettprogramm beinhaltet vier Schlüsselelemente:
1. allgemeines Aufwärmen
2. statisches Dehnen (Stretching)
3. auf die Sportart abgestimmtes Aufwärmen
4. dynamisches Dehnen (Stretching).